WENN DIE STILLE ZEIT ALL ZU LAUT ENDET… – Ein paar Tipps für Silvester

WENN DIE STILLE ZEIT ALL ZU LAUT ENDET… – Ein paar Tipps für Silvester

Die Tage werden kürzer und mit großen Schritten neigt sich das Jahr dem Ende zu….

Die stille Zeit endet mit Silvester jäh in einer – für manche Hunde- und Katzenbesitzer – unerträglich lauten und stressigen Zeit. Manche Hunde (und auch Katzen) haben mit den alljährlichen Silvesterknallereien ihre liebe Not.

Um die Zeit für alle Beteiligten so entspannt wie möglich zu gestalten habe ich ein paar Tipps für sie zusammengefasst:

An erster Stelle steht natürlich – bei Hunden – immer ein rechtzeitig begonnenes Training mit einem kompetenten Hundetrainer.

Unterstützend kann man mit Pheromonhalsbändern, –steckern oder auch Zusatzfuttermitteln sowie beruhigenden Medikamenten arbeiten.

Wenn man einen „Silvesterphobiker“ hat, sollte man spätestens Anfang Dezember mit der entsprechenden Begleittherapie anfangen um dann, kurz vor Silvester (in der Regel zw. 5-7 Tage vorher) noch unterstützend mit Medikamenten einzugreifen.

Speziell für Katzen:

Rückzugsmöglichkeit in deinem verdunkelten Raum schaffen (Höhlen und ähnliches zB. ein mit einer Decke abgedeckter Tisch oder Stuhl dienen als Versteck)
eventuell eine gewohnte Geräuschkulisse schaffen wie zB Radio oder Fernseher aufdrehen
Freigängerkatzen sollten in der Silvesternacht eingesperrt werden

Speziell für Hunde:

Rechtzeitig an – wenn notwendig – Medikamente denken. Um fünf vor 12 hilft nichts mehr zuverlässig….
Spaziergänge so zeitig wie möglich planen, damit der Hund sein Geschäft möglichst noch vor der lautesten Zeit erledigen kann.
Unbedingt mit Leine gesichert spazieren gehen.
Rückzugsmöglichkeit in deinem verdunkelten Raum schaffen (Höhlen und ähnliches zB. ein mit einer Decke abgedeckter Tisch oder Stuhl bzw, wenn vorhanden eine Hundebox dienen als Versteck)
Hunde die sich fürchten möglichst nicht alleine lassen
kein übermäßiges Bemitleiden oder Beachten des Hundes – damit würde er in seiner Unsicherheit/Angst bestärkt werden. Wenn der Hund jedoch Körperkontakt oder Sicherheit bei seinem Besitzer sucht ihn gewähren lassen ohne ihn viel Anzusprechen.

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung um einen individuellen „Plan“ zusammen zu stellen.

Ihre Tierarztpraxis Grissmann

Herbstgrasmilben oder Absamer Beiss

Herbstgrasmilben (Synonym: Absamer Beiss; Herbstbeiss, Erntekrätze,…):
Im Moment haben die Herbstgrasmilben und der daraus entstehende Juckreiz bei Mensch, Hund und Katze gerade wieder Hochsaison.
Die Herbstgrasmilbe (Neotrombicula autumnalis) kommt in bestimmten Regionen gehäuft vor, daher ergibt sich der entsprechende Name. Aktiv sind die Milben von April bis späten Oktober, ein gehäuftes Auftreten sehen wir meist ab Juli.
Die Larven der Herbstgrasmilben schlüpfen aus den in der Erde abgelegten Eiern und lauern dann im Gras auf einen Wirt (kleine Nagetiere, Vögel, Katzen, Hunde und als Fehlwirt auch der Mensch). Sobald sie einen passenden Wirt gefunden haben, suchen sie feuchtwarme Stellen mit dünner Haut auf und ritzen diese mit ihren Mundwerkzeugen an um sich von den austretenden Zellsäften zu ernähren.
Nach dem Abfallen der Larven treten Juckreiz, Hautrötungen und Quaddeln (ähnlich wie bei Mückenstichen) auf.
Das Benagen und Kratzen dieser Stellen (meist der Pfoten, Bauchunterseite, Ohrgegend,…) stellt bei Hunden und Katzen das typische Symptom dar. Dadurch kann es auch zu sogenannten „hot spots“ (entzündete Hautstellen) kommen.
Vorbeugend kann man nach Spaziergängen in Wiesen die betroffenen Stellen mit lauwarmem Wasser abwaschen und somit die Larven abspülen.
Der Befall kann auch durch Auftragen von repellierenden Substanzen verhindert werden.
Bei starkem Juckreiz oder entzündeten Hautbereichen sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen.

Ihre Tierarztpraxis Grissmann

Die ersten warmen Tage sind bereits da…ums und mit ihnen die ersten Zecken!

Auch wenn sich der Frühling heuer sehr zaghaft gezeigt hat, ist die Zeckensaison schon voll im Gang. Zecken sind nicht nur unangenehm, sie übertragen bei Hunden (selten bei Katzen), wie auch beim Menschen Krankheiten, welche tödlich enden können.
Die wichtigsten im Überblick:
Anaplasmose: Die Bakterien befallen bestimmte weiße Blutkörperchen (Granulozyten) oder Thrombozyten (abhängig von der Art) und vermehren sich dort.
Übertragen werden diese durch den „Gemeinen Holzbock“ (Ixodes ricinus), welche die häufigste heimische Zeckenart darstellt.
Krankheitssymptome sind häufig hohes Fieber (>39°C) und weitere unspezifische Symptome (Schläfrigkeit, Durchfall, Erbrechen,…).
Die Behandlung erfolgt durch mehrwöchige Antibiotikagabe.

Babesiose: („Hundemalaria“) Diese wird durch intrazelluläre Parasiten (Babesien) übertragen, welche die roten Blutkörperchen befallen und dadurch zu einer Blutarmut führen (Anämie).
Übertragen werden diese durch die „Auwaldzecke“ (Dermacentor reticulatus), welche hauptsächlich in Auwäldern, Mooren und Laubwäldern vorkommt und in wärmeren Regionen durch die „Braune Hundezecke“ (Rhipicephalus sanguineus).
Krankheitssymptome sind sehr hohes Fieber (bis zu 42°C), Blutarmut, eine Verfärbung des Urins (bis dunkelbraun) durch den Abbau der roten Blutkörperchen, Mattigkeit, Appetitlosigkeit,… Wenn die Symptome nicht rechtzeitig erkannt und behandelt werden, kann die Babesiose zum Tod führen.
Die Behandlung erfolgt durch Chemotherapeutika. Ein Impfstoff wird derzeit nur in der Schweiz und in Frankreich verkauft.

Borreliose: Borrelia-Bakterien breiten sich nach der Übertragung im gesamten Körper aus und können Organe, Gelenke und das Nervensystem befallen.
Auch hier erfolgt die Übertragung durch den „gemeinen Holzbock“.
Die Krankheitssymptome sind sehr unspezifisch mit Fieber, Appetit- und Teilnahmslosigkeit. In einigen Fällen kann es zu Gelenksentzündungen (Arthritiden) mit immer wiederkehrenden Lahmheiten kommen.
Es gibt eine vorbeugende Impfung, welche allerdings nur gegen eine Borrelien-Art (Borrelia burgdorferi) hilft.
Auch hierbei handelt es sich um ein Bakterium, welches – ähnlich wie Anaplasmen – die weißen Blutkörperchen (Monozyten und Lympohzyten) befällt und sich in diesen vermehrt.
Übertragen werden sie durch die „Braune Hundezecke“, welche hierzulande – noch – nicht heimisch ist. Diese kommt in Mittelmeerländer vor und kann durch importierte oder reisende Hunde eingeschleppt werden und in warmen Verstecken monatelang überleben.
Auch hier sind die Symptome sehr unspezifisch und meist „schleichend“ und es kann mitunter sehr lange dauern bis die Krankheit ausbricht.

FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis): Der Virus kann – in seltenen Fällen – auch zu einer Infektion des Hundes führen, wobei Hunde im Gegensatz zum Menschen nicht so empfänglich sind.
Auch hier stehen hohes Fieber (-41°C) und neurologische Symptome im Vordergrund (Bewusstseinstrübungen, Bewegungsstörungen bis hin zu Krampanfällen).
Die Übertragung erfolgt – wie beim Mensch auch – durch den „Gemeinen Holzbock“.

Hepatozoonose: Wird durch Parasiten (Hepatzoon canis) übertragen, welche durch Verschlucken aufgenommen werden und sich durch die Darmwand bohren und in den Blutkreislauf gelangen. Von dort aus befallen sie Milz, Leber, Knochenmark, Nieren und Lymphknoten und schließlich auch die weißen Blutkörperchen (eosinophile Granulozyten und Monozyten).
Die Übertragung erfolgt durch – wie oben erwähnt – verschlucken oder zerbeißen einer infizierten „Braunen Hundezecke“ und kann auch Katzen betreffen.
Die Erkrankung spielt hauptsächlich bei bereits immungeschwächten Tieren eine Rolle.
Die Braune Hundezecke kommt derzeit noch nicht in freier Natur in Österreich vor (sie kommt ursprünglich aus Afrika). Einzug findet diese Zeckenart jedoch über reisende (ungeschützte) Hunde, sowie Importtiere. Überleben kann die Zecke in beheizten Innenräumen. Neueste Studien zeigen, dass ein Teil der Zecken –die milder werdenden- Winter in Österreich überleben können.
Die Symptome hängen stark vom betroffenen Organ ab und sind dementsprechend unspezifisch.
Eine Impfung existiert nicht.
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Da es gegen die wenigsten durch Zecken übertragbare Erkrankungen eine Impfung gibt, steht die Zecken-Prophylaxe zur Verhinderung einer Übertragung an oberster Stelle.
Das alleinige Absammeln der Zecken schützt leider nicht immer zuverlässig vor einer Übertragung, da die Zecken sehr früh (und jede einzelne) gefunden und entfernt werden müssen.
Es gibt verschiedene Präparate zur Zeckenabwehr und –prophylaxe. Hierzu beraten wir Sie gerne in unserer Praxis, um Ihrem Liebling den bestmöglichen und optimalsten Schutz zu bieten.
Ihre Tierarztpraxis Grissmann

Neu!! Blutdruckmessgerät petMap

Ab sofort ist es bei uns in der Praxis möglich, eine Blutdruckmessung bei Ihrer Katze oder Ihrem Hund durchzführen.

Die Blutdruckmessung ist besonders bei älteren Tieren (vor allem bei Katzen) eine sinnvolle und oft auch notwendige Ergänzung zur Einschätzung und Überwachung des Gesundheitszustandes.

Speziell Katzen neigen im Alter zu Nieren- und Schilddrüsenproblemen, welche (fast) immer auch mit einer Erhöhung des Blutdruckes in Zusammenhang stehen.

Aus diesem Grund stellen, neben einer gründlichen Allgemeinuntersuchung, regelmässige Blut- und Harnuntersuchungen sowie eine Kontrolle des Blutdruckes bei älteren Tieren einen wesentlichen Punkt in der Vorsorgeuntersuchung dar, um beginnende Erkrankungen festzustellen und mit entsprechender Behandlung zu stabilisieren oder den Verlauf der Erkrankung zu Verlangsamen.

Erste Hilfe Kurse in der Tierarztpraxis Grissmann

In diesem 3-stündige Kurs lernen Sie zu erkennen, bei welchen Notfällen Sie unverzüglich zum Tierarzt müssen, und wie Sie Ihr Tier bis dahin optimal versorgen.

Um Notfallsituationen besser einschätzen zu können und die richtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen einzuleiten – wie zB einen Verband richtig anzulegen und den Kreislauf Ihres Tieres zu prüfen werden wir diese Handgriffe in praktischen Übungen trainieren.

Was in einer Haushalts- und Reiseapotheke keinesfalls fehlen sollte werden wir ebenfalls besprechen.

Der Kurs findet gemeinsam mit Martin Rütter Dogs – Trainerin Mag. Alexander Schweiger statt.

Termine: jeweils 15-18 Uhr in der Tierarztpraxis Grissmann.

Sa 30.7.2016

Sa 6.8.2016

Anmeldungen bitte direkt durch clicken auf den Termin.

Ich freue mich auf viele interessante Fragen und eine spannende Zeit!

Ihre Tierärztin Verena Grißmann

Neu!! Digitales Röntgen

Wir freuen uns sehr, Ihnen mitteilen zu können, daß wir seit 22.6.2016 auf digitales Röntgen umgestellt haben.

Der Unterschied und somit Vorteil der digitalen Röntgentechnik im Vergleich zur analogen ist, daß kein Film im herkömmlichen Sinn notwendig ist, da der entwickelte „Film“ direkt als Datei auf dem Computer gespeichert wird. Das heißt die Bilder werden automatisch archiviert und können auch auf andere Medien kopiert werden.

Der größte Vorteil der digitalen Technik ist jedoch, dass Fehlbelichtungen so gut wie ausgeschlossen werden und die höhere optische Auflösung eine starke Vergrößerung des Bildes ermöglicht. Mit einer einzigen Aufnahme sind somit Übersichts- und Detailbilder gleichermaßen möglich, die Anzahl der Röntgenaufnahmen wird reduziert.

Impfungen – Was gibt es Neues?

Durch die konsequenten Impfmaßnahmen der letzten Jahrzehnte haben die Infektionskrankheiten an Bedeutung verloren. Die Erreger gibt es aber immer noch, die Erkrankungen sind aber deutlich zurückgegangen. Der Staupevirus kursiert nach wie vor in der Wildtierpopulation – 6 belegte Fälle 2015 in Tirol (3 Hunde, 2 Füchse, 1 Frettchen) und Parvoviren können in der Außenwelt monatelang infektiös bleiben – diese werden auch häufig durch nicht geimpfte oder zu früh und krank von der Mutter getrennte Welpen aus dem benachbarten Ausland (Stichwort Billigwelpen) eingeschleppt!